Titelbild für STRANGER THAN FICTION. Kollektive Einbildungskraft und politische Fantasmen
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STRANGER THAN FICTION. Kollektive Einbildungskraft und politische Fantasmen

Veranstaltet von Zentrum Künste und Kulturtheorie
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Über die Veranstaltung

In den gegenwärtigen Culture Wars wird nicht nur um Argumente gerungen, sondern auch um die politische Einbildungskraft. Es kursieren fantastische Erzählungen im Alltag – Deep State, Kathedrale, Chemtrails, Reptiloide, Wettermaschinen, hohle Erde –, die sich auf den ersten Blick kaum von literarischer Science-Fiction und Fantasy unterscheiden und dennoch einen Anspruch auf Wahrheit und Realismus erheben. In der Regel werden solche Erzählungen zu Verschwörungsnarrativen gezählt. Seltener wird jedoch gefragt, was diese Alltagsfantastik über das politische und soziale Imaginäre preisgibt und welche kulturellen und religiösen Ansprüche und Ängste auf diese Weise fortgeschrieben werden. Was sagen die kursierenden Trugbilder und Hirngespinste über politische Vorstellungen aus?

Gleichzeitig wird die Einbildungskraft als menschliches Vermögen, als Hoffnung, als Ausweg, als Voraussetzung für alternative Zukunftsentwürfe regelrecht angerufen. Begriffe wie spekulative Fabulation, revisionäre Ethik, affirmative Kritik, Preenactment, etc. weisen alle in Richtung von Theorien und Vorstellungen des Künstlerischen, die das Vorstellungsvermögen und die Fantasie zum zentralen Element des Denkens von Zukunft machen. Auch die Theorie, das kann man mit einem Blick auf die letzten Jahrzehnte sagen, ist fantastischer geworden.

Das Symposion will diese gegenwärtige Inanspruchnahme der Einbildungskraft für ganz unterschiedliche Zwecke kritisch befragen. Welche Begriffe der Einbildungskraft kursieren und welches Wissen über Einbildungskraft wird jeweils vermittelt?
Inwiefern reproduzieren die Kulturkämpfe eine Vorstellung von Einbildungskraft, die die Diskussion seit der Antike prägt, indem von einer kranken und trügerischen auf der einen Seite und einer schöpferischen Einbildungskraft auf der anderen Seite ausgegangen wird?

Mit: Carolin Amlinger, Inke Arns, Silvy Chakkalakal, Nicola Gess, Christine Lötscher, Enis Maci, Roland Meyer, Sylvia Sasse, Peter Seyferth, Vladimir Sorokin, Simon Strick, Total Refusal und Joseph Vogl.

Kuratiert von: Katharina Morawek, Christine Lötscher, Sylvia Sasse

Ort
Cabaret Voltaire
Spiegelgasse 1, 8001 Zürich, Switzerland